
Interview mit Daniel Pannrucker, Geschäftsführer bei The Story Lab, Kreativunternehmer und Berater
Daniel Pannrucker ist als Kreativunternehmer und Berater tätig. Er fokussiert sich auf Unternehmensbeteiligungen, Change Management, visionäre Geschäftsfelder und Interim Management von Agenturen, Marken, Produktionsfirmen und Medien im Wandel.
Nach seinem Start bei der Spezialagentur Blöcher+Partner in 2013, ist er seit Ende 2015 Interim-Geschäftsführer von Isobar, der digitalen Kreativagentur des Dentsu Aegis Networks, und treibt dort die umfassende Neuausrichtung der Agentur voran.
Auch außerhalb des Netzwerks kann der gebürtige Luxemburger auf verschiedenste berufliche Stationen zurückblicken. So zum Beispiel auf die Zeit als Geschäftsleiter der zur Publicis-Gruppe gehörenden Spezialagentur Newcast, wo er von 2004 bis 2007 den Aufbau und die Leitung einer Entwicklungs- und Innovationsagentur für kreative Media- und Kommunikationslösungen verantwortete. Darüber hinaus gründete Pannrucker 2008 die Agentur LEOTAINMENT, die er in den folgenden Jahren als Geschäftsführer schrittweise zu einer erfolgreichen Agentur für interaktive Markenerlebnisse mit Fokus auf Digital, Content, Social Media, Communities, Branded Entertainment und Influencer ausgebaut hat. 2012 entwickelte er mit LEOTAINEMNT ein Influencer Marketing-System welches mit monatlich über 60 Millionen Lesern zu den größten im europäischen Raum gehört. Das System wurde mitsamt Team Anfang 2016 an die Dentsu Aegis Network verkauft.
Neben seiner Tätigkeit als Geschäftsführer bei The Story Lab ist Daniel Pannrucker seit Anfang 2016 als Mitglied im Management Board des Dentsu Aegis Network für für den gesamten Content-Bereich innerhalb der Agenturgruppe verantwortlich.
Daniel Pannrucker im Gespräch mit Cindy Tereba
„Du nennst dich selbst einen „kreativen Entrepreneur“, was steckt dahinter?“
DP: Ich finde „Creative Entrepreneur“ als Bezeichnung für meine Berufung sehr passend. Jegliche Form der unternehmerischen kreativen Tätigkeit begeistert mich. Ich habe keine Angst vorm weißen Blatt und stelle mich gerne größeren Herausforderungen, bei denen Standardlösungen nicht mehr ausreichen. Mein Tätigkeitsbereich umfasst die Kreativindustrie und Unternehmen die mit innovativen Geschäftsfeldern neue Wege beschreiten möchten. Die Welt befindet sich im Wandel. Ich helfe Unternehmen dabei passende Lösungen zu finden, indem ich intellektuelles Kapital kreiere und nutzbar mache.
„Welches war die beste Business Entscheidung, die du je getroffen hast?“
DP: Jede Business Entscheidung ist eine gute Entscheidung. Ob sie richtig oder falsch war stellt man doch meistens erst dann fest, wenn sie gefällt wurde. Man sollte Entscheidungen zügig fällen und aus Fehlern lernen. Zu meinen größten Highlights, die ich nie bereut habe, gehört auf jeden Fall der Umzug 2001 von Luxemburg nach Deutschland und 2007 der Schritt in die Selbstständigkeit.
„Wieviel „Lëtzebuerger“ steckt noch in dir nach 15 Jahren im Ausland?“
DP: Das Herz schlägt für meine Heimat Luxemburg. Kopf und Hand befinden sich aber mittlerweile in Deutschland oder dort wo ich gerade arbeite. Seit über 15 Jahren ist meine zweite Heimat Deutschland und fühle mich hier sehr wohl. Die rheinische Lebensart passt auch sehr gut zu der luxemburgischen. Und so lange ich meine Muttersprache noch beherrsche und ich drei Küsse zur Begrüßung gebe, kann ich noch behaupten, dass in mir noch mehr „Lëtzebuerger“ steckt als manch einer vermutet. Zu lange von meiner ersten Heimat wegbleiben kann ja auch nicht. Ich richte es mir so ein, dass ich mindestens vier mal im Jahr ein paar Tage im Ländchen verbringen kann.
„Verrate uns deinen Lieblingsort in Luxemburg!“
DP: Wenn ich mal eine Nacht in Luxemburg verbringe, übernachte und frühstücke ich im Sofitel Luxembourg Le Grand Ducal. Im Restaurant ganz oben hat man einen wunderbaren, offenen Blick auf den Bockfelsen und die Festung der Oberstadt. Als Echternacher Junge bin ich natürlich ein großer Freund des Müllerthals und der Moselstrecke von Wasserbillig bis Mondorf. Entspannen und auftanken kann ich am besten bei einem sommerlichen Spaziergang durch die Altstadt. Und danach ein kühles Bier „Ënnert de Steiler“.