
Frühjahrskonferenz 2025 - KI am Arbeitsplatz
Am 29. April 2025 fand die Frühjahrskonferenz 2025 - KI am Arbeitsplatz der AHK debelux und der Deutsch-Luxemburgische Wirtschaftsinitiative (DLWI) in Luxemburg statt. Der BCLD hat die Veranstaltung als Marketing-Partner unterstützt.
Die Konferenz zeigte, wie KI bereits in Unternehmen angewendet wird und was dies für Vorteile oder Herausforderungen mit sich bringt. Wissenschaftler und Unternehmensvertreter gleichermaßen zeigten anschaulich das Potential und die Risiken von KI-Anwendungen.
Eines der wichtigen Fazits war: der menschliche Faktor ist unbedingt notwendig.
Prof. Dr. Bergmann vom DFKI - Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz wies in seiner Präsentation u. a. auf die enormen Rechenleistungen und Kosten von Sprach-KI-Anwendungen hin. So habe das Trainieren bzw. Entwickeln von Chat-GPT ca. 100 Millionen US-Dollar Investitionen gekostet. Der neue Konkurrenz aus China DeepSeek hingegen „nur“ sechs Millionen USD. Das DFKI übernimmt Auftragsforschung zum Aufbau von KI-Lösungen in Unternehmen, insbesondere für den Eifelkreis.
„AI is not biased“ – war eines der Fazits von Dr. Tantar, Wissenschaftler am Luxembourg Institute of Science and Technology. In seiner Präsentation erläuterte er die Vertrauenswürdigkeit von KI hin, die geschaffen werden muss. In der EU wird dies u.a. durch den AI Act sichergestellt. Wie wichtig der „human factor“ – der menschliche Einfluss - ist, wurde insbesondere beim Kindergeld-Skandal in den Niederlanden vor einigen Jahren deutlich. „Menschliche Präsenz und kritisches Denken ist das wichtigste“, so der Wissenschaftler.
Oliver Dörler, Chief of Data Officer bei Commerzbank, zeigte am Beispiel eines Chat-bots wie ein Unternehmen seine eigene KI-Anwendung entwickeln kann. In einem Bankhaus mit 150 Jahren Geschichte, sei es nicht immer einfach alle Daten und Dokumente in diesen Prozess einfließen zu lassen. Im Bankensektor werde AI schon länger eingesetzt und das Thema Datensicherheit ist prominent. Dennoch bringe die Entwicklungen der von Agenic AI – autonom lernende KI – der letzten Jahre das Thema auf eine neue Stufe mit neuen interessanten Möglichkeiten.
Zudem sei es auch wichtig, die Mitarbeitenden auf die Reise „mitzunehmen“.
Prof. Dr. Gathmann zeigt mit ihrer Forschung, dass KI gerade Mitarbeitenden im Kundendienst, die noch am Anfang stehen helfen kann. KI-Anwendungen, die ihre Arbeit unterstützen, haben enormes Potential und steigern die Produktivität. Während diese Anwendungen weniger Effekt haben bei erfahrenen Mitarbeitenden. AI sei nicht die Lösung für alle Probleme und kann auch nicht für alles genutzt werden, so Gathmann. Auch sie weist auf die menschliche Komponente hin. Es gebe viel Bedarf an Urteilsvermögen und Evaluierung. Dennoch hat AI das Potential auf lange Sicht die Autonomie von Mitarbeitenden zu erhöhen und weniger Management-Bedarf zu ermöglichen. Dies erfordere dann wiederum eine Umstrukturierung von Geschäftsmodellen. Mit dem Sprichwort "Short term pain for long term gain" schließt die Wissenschaftlerin ihren Vortrag.
Alle Informationen zur Konferenz finden Sie hier.