Der „Deforestation Act“ der EU ist im Dezember 2022 in Kraft getreten mit einer teilweisen Übergangsfrist von bis zu 18 Monaten. Alle Unternehmen, egal welche Mitarbeiterzahl, Umsatz oder Branche, müssen mit diesem neuen Gesetz bereits jetzt Maßnahmen ergreifen. Es geht um deutlich mehr als lediglich Produkte die z.B. Holz enthalten. Auch andere Erzeugnisse wie z.B. Kaffee(bohnen), Kakao(bohnen) und viele weitere. Unternehmen können dies als eine Art Vorbereitung für den kommenden Supply Chain Act der EU sehen und sollten sich somit schnellstmöglich um Ihre Beschaffung und Lieferketten kümmern, besonders im Hinblick auf das Risikomanagement.

Quo Vadis Lieferkette und Beschaffung?

Das Europäische Parlament hat im Dezember 2022 ein neues Gesetz verabschiedet, das sicherstellen soll, dass Produkte, die zur Abholzung von Wäldern führen, in der Europäischen Union (EU) nicht verkauft werden. Dies ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen den Klimawandel, denn die Abholzung trägt wesentlich zu den weltweiten Treibhausgasemissionen bei.

Das neue Gesetz mit der Bezeichnung "Due Diligence on Deforestation" (Sorgfaltspflicht bei der Entwaldung) verpflichtet Unternehmen, ihre Lieferketten gründlich zu überprüfen, um sicherzustellen, dass die von ihnen verkauften Produkte nicht mit der Entwaldung in Verbindung stehen. Wird ein Unternehmen beim Verkauf von Produkten ertappt, die zur Abholzung beitragen, drohen ihm erhebliche Geldstrafen und andere Sanktionen.

Das Gesetz gilt für eine breite Palette von Produkten, darunter landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Soja, Palmöl, Rindfleisch, Holz, Zellstoff und Papier. Es gilt auch für Produkte, die eines dieser Materialien enthalten, wie Kosmetika, Biokraftstoffe und Tierfutter.

Die Gesetzgebung wurde von Umweltorganisationen begrüßt, die seit langem Maßnahmen zur Bekämpfung der Entwaldung fordern. Sie argumentieren, dass das neue Gesetz dazu beitragen wird, die Wälder der Welt zu schützen, die für die Gesundheit des Planeten lebenswichtig sind. Ferner spielen die Wälder eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des globalen Klimas, da sie Kohlendioxid aus der Atmosphäre absorbieren und die Bodenerosion zu verhindern helfen.

Neben den Vorteilen für die Umwelt dürfte sich das neue Gesetz auch positiv auf die Wirtschaft auswirken. Die EU ist der weltweit größte Handelsblock, und die neue Gesetzgebung wird Unternehmen dazu ermutigen, ihre Produkte nachhaltiger zu beschaffen, was zu neuen Arbeitsplätzen und Geschäftsmöglichkeiten führen kann. Das neue Gesetz wird jedes Unternehmen betreffen, unabhängig von der Größe der Belegschaft oder dem Umsatz.

Das Gesetz ist im Januar 2023 in Kraft getreten, sodass Unternehmen keine Zeit mehr haben, sich vorzubereiten und die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten; einige neue Regeln treten nach 18 Monaten, also Mitte 2024, in Kraft. Die Europäische Kommission wird die Rechtsvorschriften überwachen und durchsetzen und eng mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um ihren Erfolg zu gewährleisten.

Insgesamt ist das neue „Gesetz zur Entwaldung“ ein willkommener Schritt im Kampf gegen den Klimawandel. Es zeigt das Engagement der EU für den Schutz der Umwelt und die Förderung nachhaltiger Praktiken und wird sich schließlich auf die Weltwirtschaft auswirken. Dies wird die Unternehmen auch auf das Gesetz über die Lieferkettensorgfaltspflichten vorbereiten, das je nach Unternehmensgröße 2024 oder 2025 in Kraft treten wird innerhalb aller EU Partnerländer. In Deutschland ist dieses bereits im Januar 2023 in Kraft getreten und wird 2024 noch erweitert. Aber auch KMU sollten sich dessen bewusst sein, da sie meist an größere Unternehmen liefern.

Jetzt ist es an der Zeit, das Lieferantenrisikomanagement von Anfang an zu digitalisieren.

KONTAKT:
SYBX Group Sàrl
Dennis Roßbach, Geschäftsführer
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moien@sybxgroup.lu

Quellen:
www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20221205IPR60607/deal-on-new-law-to-ensure-products-causing-deforestation-are-not-sold-in-the-eu
www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20221107IPR49611/sustainable-economy-parliament-adopts-new-reporting-rules-for-multinationals
commission.europa.eu/business-economy-euro/doing-business-eu/corporate-sustainability-due-diligence_en